Grundlage der heilpädagogischen und therapeutischen Arbeit in der Praxis ist die Förderung von Kindern und Jugendlichen in ihrer Entwicklung, zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit, wie sie im Kinder- und Jugendhilfegesetz formuliert wird. Die Förderung/Therapie wird als individueller und ganzheitlicher Prozess verstanden und erfolgt auf der Grundlage einer fortlaufenden Hilfeplanung. Die Förderung der Fähigkeiten und Stärken der jungen Menschen, sowie die Entfaltung ihrer Möglichkeiten ist ein zentrales Anliegen der Arbeit. Für diese heilpädagogische Arbeit nutzt die Praxis vor allem die Montessori Therapie als Arbeitsmethode. Auf der Basis der aktuellen Theoriebildung in der Erziehungswissenschaft, der Heil-, Sonder- und Sozialpädagogik und der Psychologie sollen Gefährdungen der jungen Menschen verhindert und Benachteiligungen abgebaut werden. Die Arbeit orientiert sich an heilpädagogischen Grundsätzen, was bedeutet, dass das Verstehen des Kindes in seiner Situation erst Förderung und Begleitung ermöglicht. Wir sehen die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder und Jugendlichen als Grundlage für unser heilpädagogisches Handeln (Ressourcenorientierung). Ein wichtiger Bestandteil unserer Tätigkeit ist die Einbeziehung der Familie bzw. des sozialen Umfeldes der Kinder und Jugendlichen, weshalb wir in hohem Maße den systemischen Ansatz verfolgen.

Die Betreuung und Förderung alter Menschen nimmt in unserer Praxis ebenfalls einen hohen Stellenwert ein. Besonders relevant ist die Arbeit mit alten Menschen mit einer Demenzerkrankung. Bereits heute leben in Deutschland über 1 Million Menschen mit einer Demenzerkrankung und diese Zahl wird angesichts der permanent größeren Zahl von Hochbetagten in den nächsten Jahrzehnten weiter zunehmen, so dass ein Leben mit Demenz als Lebenslage keine Randerscheinung mehr sein wird. Aus der Vielfalt heilpädagogischer Konzepte und Methoden sind die heilpädagogische Diagnostik, die Gruppenangebote, die Bewegungsangebote, kognitive Angebote, sowie lebenspraktische Angebote zu nennen, welche im Kontext der Tätigkeit mit erwachsenen und alten Menschen mit Behinderung realisiert werden können. Abschließend sind noch weitere individuelle Hilfen zu nennen:

  • Die Basale Kommunikation / Stimulation ist ein Angebot für dauernd bettlägerige Menschen. Sie fördert, neben dem Erhalt von Körperbild und Körperschema, die Aufrechterhaltung kommunikativer, sensorischer und sozial/emotionaler Kompetenzen und stellt zudem eine Kontraktionsprophylaxe dar.
  • Die Validation dient der Einfühlung in die persönliche Realität des Demenzkranken, begleitet ihn wertschätzend und zugewandt in den erinnerbaren Inhalten seiner Lebensabschnittsphasen und entspricht als Methode den schon genannten heilpädagogischen Grundhaltungen in vollem Umfang.
  • Die Sterbebegleitung, das Begleiten des letzten Weges, bedarf einer besonderen Kompetenz, in der Empathie, Anteilnahme, Trost und Zuspruch wichtige Voraussetzungen sind. Auch die Angehörigen sind hier eng in den egleitprozess einbezogen und bedürfen oft einer intensiven Unterstützung, aus der sie Kraft und Zuversicht schöpfen können.

Ziele der heilpädagogischen Betreuung von Kindern und Jugendlichen

Die Praxis leistet einen heilpädagogischen Beitrag, die gesetzlichen Hilfen für (seelisch) behinderte und von Behinderung bedrohte Menschen sicher zu stellen. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit ist die aktive Teilnahme des zuständigen Therapeuten an Hilfeplangesprächen und Helferkonferenzen. Leitziel des längerfristig angelegten heilpädagogischen und therapeutischen Handelns ist es:

  • die Kinder/Jugendlichen in die Gesellschaft zu integrieren
  • sie in ihrer Teilhabe am schulischen Leben zu unterstützen
  • ihre Selbständigkeit zu fördern
  • ihr Erlernen zu fördern, mit Abweichungen zu leben, um eine positive Weiterentwicklung zu ermöglich
  • die Eltern in Form von Beratungsgesprächen zu unterstützen, mit den Besonderheiten ihres Kindes umgehen zu können
  • eigene Ressourcen von Kind und Familie zu mobilisieren
  • die Kinder und Jugendlichen vor drohender seelischer Behinderung zu schützen
  • sie zu befähigen, ein ihren individuellen Möglichkeiten entsprechendes selbständiges und eigenverantwortliches Leben zu führen
  • sie bei der Entwicklung eines stabilen Selbstwertgefühls zu unterstützen
  • die Ressourcen der Kinder zu fördern, damit sie Entwicklungsdefizite aufarbeiten und Verhaltensauffälligkeiten korrigieren können
  • sie in ihrem sozialen Lernen und Miteinander zu bestärken
  • eine Lebensperspektive mit den Kindern und Jugendlichen im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten zu entwickeln
  • Entwicklungsrückstände aufzuarbeiten
  • Lerndefizite auszugleichen
  • die Entwicklung sozialer Kompetenzen zu fördern
  • eine Möglichkeit der Erprobung von Kontaktaufbau und Beziehungsgestaltung zu gewährleisten
  • die Entwicklung hilfreicher Kommunikationsstrukturen zu unterstützen
  • Selbst- und Fremdwahrnehmung zu fördern
  • Konfliktlösungsstrategien zu erarbeiten
  • den Erwerb neuer positiver Verhaltensmuster zu verstärken

Heilpädagogische Ziele in der stationären und ambulanten Altenhilfe

Das seelische, körperliche und geistige Wohlergehen der alten Menschen ist das primäre Ziel heilpädagogischen Handelns, das Wertschätzung und Angenommensein vermittelt. Die Selbst- und Mitbestimmung alter Menschen wird gefördert und ein Sinn für die gegenwärtige Situation erschlossen. Wünsche und Bedürfnisse der alt gewordenen Menschen sollen aufgegriffen und nach Möglichkeit umgesetzt werden (z. B. Heimbeirat). Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben außerhalb eines Heimes oder der Wohnung (Kirchen, karitative Einrichtungen, Konzerte, Café-Besuche) hilft den alten Menschen, sich dazugehörig und angenommen zu fühlen. Bei der Gestaltung des Milieus im Wohnbereich wird berücksichtigt, dass nicht der Mensch in ein bestehendes Milieu passen muss, sondern das Milieu, gemeinsam mit allen beteiligten Mitarbeitern und/oder Angehörigen, so gestaltet wird, dass es dem Einzelnen und der Gruppe gerecht werden kann. Hierzu gehört auch die Tagesstruktur. Im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und Ressourcen sollen die Bewohner/Klienten einzeln und/oder in der Gruppe aktiviert werden, um geistigen und körperlichen Abbauprozessen entgegenzuwirken bzw. diese zu verlangsamen. Durch gezielte Hilfen und Angebote sollen die alten Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihre Selbstständigkeit erhalten oder wieder erlangen. Dauernd bettlägerige Menschen, sollen z.B. durch Basale Stimulation und andere Maßnahmen den eigenen Körper und ihre Körpergrenzen spüren und dabei Entspannung erfahren. Angehörige erhalten Unterstützung und Hilfe dabei, das Verhalten und die Reaktionen (krankheitsspezifisch und/oder situationsbedingt) der Mutter, des Vaters, des Ehepartners besser zu verstehen und damit umgehen zu lernen, aber auch die eigene belastende Situation zu bewältigen, eventuell aufkommende Schuldgefühle abzubauen und aktiv am Wohlergehen ihres Familienmitglieds in der neuen Wohnsituation eines Heimes mitzuwirken. Bei der ambulanten häuslichen Pflege kommt eine umfassende Beratung und Unterstützung der pflegenden Angehörigen hinzu, die hilft, die oft belastende häusliche Situation zu entspannen und eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle Beteiligten wohl fühlen.

Beschreibung der Leistungen

In der Regel besucht die Heilpädagogin das Kind einmal wöchentlich über einen Zeitraum von 2 Therapiestunden. In besonderen Situationen kommt es in Krisenphasen zu einer weiteren Einzelstunde in der Woche bzw. in Bedarfsfällen zu gesonderten Therapiestunden unter Einbezug eines Elternteils. Das Kind kann dann auf Wunsch der Eltern auch die Praxis aufsuchen. Folgend werden die Leistungen in Zusammenhang mit dem §35 a SGB VIII einzeln aufgelistet:
  • Aufnahmegespräch / unverbindliches Informationsgespräch (30 Minuten)
  • Individuelle Therapieplanerstellung im Fachteam / Fachliche Beratung (70 Minuten)
  • Besprechungen mit Institutionen (einmal monatl. oder b. Bedarf) (50 Minuten)
  • Therapiestunde (45 Minuten Einzelförderung in der Gruppe)

Zielgruppe und Aufnahmekriterien

Zielgruppe sind Kinder/Jugendliche im Alter von 3 bis 18 Jahren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Kindern im schulpflichtigen Alter, die von seelischer Behinderung bedroht oder betroffen sind
  • dadurch an ihrer gleichberechtigten Teilhabe am Leben gehindert sind
  • bei denen Persönlichkeitsstörungen diagnostiziert wurden
  • Kinder und Jugendliche, deren Abweichung vom alterstypischen Zustand der seelischen Gesundheit länger als 6 Monate dauert
Im Einzelnen fallen unter die Zielgruppe Kinder und Jugendliche mit
  • Integrationsproblemen
  • Verhaltensproblemen (Hyperaktivität, Konzentrationsschwäche, ADHS, etc.)
  • Lernschwierigkeiten / Teilleistungsprobleme (Dyskalkulie, LRS)
  • Sprachauffälligkeiten
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Angststörungen
  • Trennungsproblematiken / Beziehungsstörungen
  • Gewalterfahrung (psychisch/physisch)
  • Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen
  • multiple Entwicklungsrückständen
  • Aufarbeitung von Trennungserfahrungen

Intensivpflege Höpken GmbH

Robert-Bosch-Str. 42
88353 Kißlegg

Tel: 07563 519753
Mobil: 01522 1609430
E-Mail: gabriele(a)hoepken.org

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Beitrag zur Impfpflicht im Pflegesektor in den tagesthemen (ab Min. 2:40)